Bluthochdruck stellt aufgrund der hohen Prävalenz in der Bevölkerung eine häufige Erkrankung in unserem Patientengut dar. Wir sind auf diese Erkrankung spezialisiert. Dr. Mollenhauer ist ein Bluthochdruckspezialist (Hypertensiologe).
Ab einem dauerhaft höheren oberen Wert 140 mmHg obzw. einem unteren Wert 90 mmHg spricht man von Bluthochdruck. Es gibt somit auch eine alleinige systolische und eine alleinige diastolische arterielle Hypertonie. Beide sind gefährlich. Während die erste Form eher im höheren Lebensalter auftritt, sind jüngere Menschen meist diastolisch hyperton. Ein kurzfristig erhöhter Blutdruck beispielsweise nach körperlicher Anstrengung, der nach kurzer Ruhephase wieder sinkt ist normal. Bluthochdruck ist ein weltweites Problem, insbesondere in den Industrieländern. Ca. 20 % der Bevölkerung bis zum 50. Lebensjahr und ca. 30 – 40 % der Menschen zwischen dem 55-64 Lebensjahr und 40-50% zwischen dem 65 – 74.Lebensjahr sind bei uns davon betroffen.
Bluthochdruck ist neben anderen ein Risikofaktor für viele weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie beispielsweise Arteriosklerose, Koronare Herzkrankheit und chronische Herzinsuffizienz.
Da der Bluthochdruck häufig keine Beschwerden verursacht, bleibt er manchmal jahrelang unentdeckt, schädigt dabei aber dauerhaft Herz und Gefäße.

Diagnose der arteriellen Hypertonie
Die Bestätigung eines Bluthochdrucks erhält man bei erhöhten Ruheblutdruckwerten, die an 3 unterschiedlichen Tagen nach 5-minütigem Sitzen in Ruhe nach gemessen werden. Dabei sollten 3 Messungen im Abstand von jeweils einer Minuten durchgeführt und der Mittelwert der 2. und 3. Messung dokumentiert werden. Alternativ setzen wir dazu auch eine standardisierte 24-Stunden-Blutdruckmessung (ABDM) ein. Dabei kann beobachtet werden, wie sich der Blutdruck im Verlauf eines ganzen Tages, also auch nachts, verhält und gibt somit einen besseren Überblick, ob es sich nicht doch nur um vereinzelt erhöhte Werte handelt. Außerdem erhält man Zusatzinformationen, ob die Therapie vor allem am Tage oder in der Nacht den Blutdruck besonders senken muß.
Hat man den Bluthochdruck bestätigt, sucht man nach bereits vorhanden Schädigungen.
Weitere Untersuchungen sind:
- Elektrokardiogramm (EKG): Mithilfe eines EKGs kann erkannt werden, ob das Herz richtig arbeitet. Bei bereits länger vorhandenem Bluthochdruck kann es zu einer Vergrößerung der linken Herzhälfte kommen. Bei Auffälligkeiten kann ein Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) zur Beurteilung einer Wandverdickung des Herzmuskels oder Herzerweiterung.
- Belastungs-EKG (Ergometrie): Bei dieser Untersuchung wird die Herztätigkeit unter Belastung, beispielsweise auf einem Fahrradergometer, kontrolliert, um die körperliche Belastbarkeit zu testen.
- Ultraschall des Bauchraums (Sonographie): Dieses Ultraschall kann durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob die Nieren einwandfrei arbeiten.
- Spiegelung des Augenhintergrunds: Da der Bluthochdruck gerade die kleinen Gefäße schädigt, wie sie am Auge vorhanden sind, sollte bei länger bestehendem Hochdruck der Augenhintergrund untersucht werden.
Da der Bluthochdruck häufig keine Beschwerden verursacht, bleibt er manchmal jahrelang unentdeckt, schädigt dabei aber dauerhaft die Gefäße.
Therapie der arteriellen Hypertonie: Lebensstiländerung und Medikamente
Die Therapie des Bluthochdrucks besteht initial in einer Änderungen der Lebensführungen, zum anderen in einer medikamentösen Therapie.
Eine Optimierung der Lebensführung umfasst folgende Maßnahmen.
- Einschränkung der Kochsalzzufuhr
- 5-6 Gramm pro Tag
- Beschränkung des Alkoholkonsums
- nicht mehr als 20-30 Gramm Alkohol pro Tag bei Männern
- nicht mehr als 10-20 Gramm Alkohol pro Tag bei Frauen
- Erhöhter Konsum von Gemüse, Früchten und Milchprodukten
- Bewährt hat sich hier die so genannte „DASH-Diät“ (dietary approach to stop hypertension)[2]
- Gewichtsreduktion
- BMI < 25 kg/m²
- Taillenumfang von < 102 cm bei Männern und < 88 cm bei Frauen
- Regelmäßige Bewegung
- Mindestens 30 Minuten moderates dynamisches Training an 5 – 7 Tagen pro Woche
- Nikotinverzicht
- Stressreduzierende Maßnahmen – Entspannungstechniken
Eine gesunde Ernährung und Lebensführung sind die Grundlage jeder Bluthochdruckbehandlung und können in manchen Fällen sogar die medikamentöse Therapie überflüssig machen.
Es ist die Kunst des Arztes die passende Medikation für Sie auszuwählen.
Falls die Blutdrucksenkung initial zu stark ausfällt treten gelegentlich Symptome wie Schwindel, Müdigkeit u.ä. auf. Wenn der Körper sich auf den neuen Blutdruck eingestellt hat, sollten diese Beschwerden verschwinden. Zur medikamentösen Therapie stehen verschiedene Wirkstoffklassen zur Verfügung. Bei einem „leichten“ Bluthochdruck kann neben Lifestyle Maßnahmen auch eine homöopathische Therapie erfolgreich sein.
- Betablocker: Sie blockieren die so genannten Beta-Rezeptoren am Herzen und in den Gefäßen. Dadurch können die Blutdruck erhöhenden Hormone Adrenalin und Noradrenalin nicht mehr in vollem Umfang an die Rezeptoren binden und wirken. Die Herzfrequenz und die Schlagstärke wird gesenkt und das Blut mit weniger Druck in den Blutkreislauf gepumpt, woraufhin der Blutdruck sinkt.
- Diuretika: Sie regen die Nieren an, mehr Wasser aus dem Körper auszuscheiden. Die so verringerte Flüssigkeitsmenge im Blutkreislauf sorgt für einen geringeren Druck in den Gefäßen. Sie gehören zu den ältesten Blutdruckmedikamenten.
- Kalzium-Antagonisten: Sie verringern die Aufnahme von Kalzium in die Gefäßmuskulatur, wodurch diese sich nicht mehr zusammenziehen können und weit gestellt bleiben. Dadurch sinkt der Druck in den Gefäßen.
- ACE (Angiotensin-Converting-Enzyme)-Hemmer: ACE-Hemmer blockieren das Enzym, welches die Bildung eines gefäßverengenden Stoffs (Angiotensin II) unterstützt. Somit vermindern sie den Druck in den Blutgefäßen und verhindern, dass der Körper zuviel Salz und Wasser speichert. Dies wiederum schützt in gewissem Maße auch die Nieren.
- Angiotensin-II-Antagonisten (AT1-Blocker) oder Sartane: Sie blockieren die Hormon-Rezeptoren auf der Oberfläche von Blutgefäßen. Dadurch kann Angiotensin II seine gefäßverengende Eigenschaft nicht mehr richtig entfalten und der Blutdruck sinkt. Gleichzeitig bremsen sie den Herzmuskel in den Anspannungsphasen und verbessern somit die Effizienz des Herzens, da weniger Sauerstoff verbraucht wird.
- Renin-Antagonisten: Sie blockieren das Renin-Angiotensinsystem bereits im 1. Schritt
- Aldosteron-Antagonisten: Sie heben die Wirkung des blutdrucksteigernden körpereigenen Hormons Aldosteron auf. Sie werden heute eher in 2. Linie eingesetzt.